Bürgersprechstunde
25.06.2021 | Pressemitteilung der Gemeinde Linsburg
Am 22. Juni 1941 begann der Angriffs- und Vernichtungskrieg der Wehrmacht auf die Sowjetunion. Die Auswirkungen der Kämpfe sowie die Umsetzung der menschenverachtenden NS-Ideologie in den besetzten Gebieten führten zu unermesslichem Leid.
Zeugnisse dieses Krieges sind die vielen sowjetischen und deutschen Kriegsgräberstätten auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, in Osteuropa und in Deutschland. Auch in Niedersachsen weisen zehn- tausende Gräber auf die Schicksale von Zwangsarbeiterinnen, Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen hin, die häufig infolge von Hunger, Kälte, schwerer Arbeit, Misshandlungen und mangelnder medizinischer Versorgung starben.
Lange wenig beachtet war das Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen. Der schnelle Vormarsch der deutschen Truppen und mehrere gewonnenen Kesselschlachten ließen bis Ende 1941 über 3 Millionen Angehörige der Roten Armee in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten. Viele überlebten die folgenden Tage und Wochen in der Gefangenschaft der Wehrmacht nicht. Sie starben vor Hunger und Entkräftung, wurden von Wachmannschaften getötet oder starben später als Arbeitskräfte im deutschen Reich aufgrund katastrophaler und menschenunwürdiger Lebensbedingungen.
Auch bei den zivilen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern führte die in der Regel menschenverachtende Behandlung zu vielen Todesfällen. Auf Hunderten Friedhöfen in Niedersachsen existieren daher Gräberfelder, auf denen Frauen und Männer, aber auch Kinder aus allen Regionen der damaligen Sowjetunion bestattet sind.
Die Bürgermeisterin der Samtgemeinde Heemsen, Frau Bianca Wöhlke sowie der Bürgermeister der Gemeinde Linsburg, Herr Jürgen Leseberg, legten am 22. Juni 2021 auf der Gedenkstätte Heemsen und auf der Linsburger russischen Soldatengedenkstätte im Grinderwald zusammen mit dem Geschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Hannover, Herrn Henrik Berthold, in getrennten Aktionen jeweils ein Blumengebinde nieder, um dieses Tages und des darauf folgenden Krieges, der allein in der damaligen Sowjetunion 27 Millionen Tote forderte, zu gedenken. Bei dieser Gelegenheit wurde auch über Möglichkeiten gesprochen, die Kriegsgräberstätten und die Geschichten der dort begrabenen, zumeist sowjetischen Kriegsgefangenen auch weiterhin im Bewusstsein der Menschen zu halten.
Die Linsburger russisch-/polnische Soldatengedenkstätte
Pressemitteilung der SG Heemsen
Pressemitteilung des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
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