Bürgersprechstunde
In einer Urkunde aus dem Jahre 1203 finden wir den ersten schriftlichen Nachweis des Ortes Linsburg, aber diese Urkunde verrät uns nicht, wann der Ort gegründet wurde, sondern sie zeigt auf, dass in diesem Jahr schon der "Zehnte" erhoben wurde. Hieraus kann man erkennen, dass zu dieser Zeit schon seßhafte Bauern in Linsburg lebten, die ihrem Grundherrn jährlich den zehnten Teil ihrer Erträge aus Ackerbau und Viehwirtschaft entrichten mußten.
Bodenfunde belegen zwar eine Besiedelung des hiesigen Raumes schon lange vor Beginn der Zeitrechnung, doch wann der erste Mensch hier seßhaft wurde und somit Linsburg gründete, bleibt ein Geheimnis der Geschichte. Sichtbare Spuren einer zeitweisen oder ständigen Besiedlung sind die Hügelgräber der Bronzezeit (um 1500 v. Chr.), im Waldgebiet "Westerbuch" an der Verbindungsstraße nach Langendamm sind noch einige zu sehen.
Bei der Kultivierung der Feldmark haben unsere Vorfahren die auf Linsburger Gebiet liegenden Grabhügel abgetragen und somit für immer zerstört.
Die Tageszeitung "DIE HARKE" berichtete im Mai 1931 davon: "Meinkingsburg. Wenngleich dieser Ort in seiner heutigen Gestalt ganz neuer Zeit ist und mit dem Bau der neuen Chausee zusammenhängt, so steht wohl außer Zweifel, daß an derselben Stelle oder doch in der näheren Umgebung schon in allerältester Zeit eine menschliche Siedlung bestanden haben muß. Diese Vermutung gründet sich auf die Tatsache, daß eine Anzahl von Grabhügeln einige hundert Meter nördlich der Mühle noch heute vorhanden sind, während andere wahrscheinlich bei früheren Kultivierungsarbeiten vernichtet worden sind. Dieser Tage wurde einer dieser Hügel, der schon der Gefahr der Zerstörung ausgesetzt war, von Beauftragten des Provinzialmuseums untersucht. Dabei stellte sich heraus, daß der Hauptteil des Hügels schon nicht mehr vorhanden war, doch konnte ein Nebengrab in einem stehengebliebenen Seitenstück noch durchforscht werden. In den gewachsenen Boden eingetieft wurde eine Leichenbestattung festgestellt; Aushubsfläche 2,80 x 1,40 m. Dieses Grab war auf einer Seite umsetzt mit Steinen von Faust- bis Kindskopfgröße, die sorgsam am Rande der Eintiefung in den Boden gesetzt worden waren. Auf der anderen Seite waren merkwürdigerweise keine Steine gesetzt. In der Mitte, etwas höher, lag ein größerer Stein, der vielleicht einmal als Schlußstück oder Krönung auf der Balken- und Bohlendecke gelegen hat, die das Grab nach oben deckte, der aber nach Vermoderung der Bohlendecke gesackt ist. An einem der Steine der Umsetzung fand sich auch noch etwas Bronze von einem Spiralring, leider derart vergangen, daß ein größeres Stück nicht zu bergen war. Die Anlegung des Grabes muß in der älteren Bronzezeit geschehen sein, als die Sitte der Leichenverbrennungen noch nicht bekannt war, als man aber noch die Steinsetzung rings um ein Grab pflegte." |