Bürgersprechstunde
Mitte 2013 stellte sich die Lage in Linsburg wie folgt dar:
Die Folge dieser Verringerung von Bevölkerung und Wirtschaft: Der Ort wird zunehmend unattraktiver. Das wiederum verhindert, daß sich das Problem von selbst verringert. Ein Teufelskreis. Der Rat steht daher vor einer Wegegabelung: Entweder er läßt das Problem auf sich beruhen und sieht zu, wie es stets größer wird oder er nimmt die demographische Herausforderung an und ergreift Maßnahmen dagegen.
Eine Möglichkeit zur Abmilderung/Verlangsamung des beschriebenen Problems ist, die vorhandene Infrastruktur zu verbessern und/oder zu erweitern, um die Attraktivität des Dorfes wieder zu steigern. Bürgermeister Leseberg fordert den Rat auf, darüber zu entscheiden, ob der Prozess zur Lösung des Problems angestoßen werden soll oder nicht.
Falls Ja, so wird es in der nächsten Zeit entsprechende Maßnahmen und Aktionen geben, um Lösungsmöglichkeiten auszuarbeiten. Ein ganz wesentlicher Punkt dabei wird die Beteiligung aller Bürger an den möglichen Lösungen und die Einbeziehung fachkompetenter Einwohner und Einwohnerinnen an der Umsetzung und Realisierung der Lösungswege sein. Ohne die Bürger wird es nicht gehen!
Der Rat hat bis dato erfolgreich und schnell Entscheidungen und Lösungen für die Linsburger Kinder und Jugendlichen getroffen und umgesetzt, Stichwort Kinderkrippe. Jetzt müssen die Großeltern mitgenommen und deren Lebensqualität in Linsburg verbessert werden, sonst kommen auch die jungen Leute nicht zu uns. Wir müssen etwas tun! Es geht jetzt darum, den Denk- und Lösungsprozess anzustoßen.
Auf die entscheidende Frage, ob der Rat diesen Weg mitgehen will, lautete der Beschluß einstimmig: Ja!
Am 01. November 2013 fand eine Informationsveranstaltung im Lindenhof statt, an der ca. 100 Menschen teilnahmen. Vor- und Nachteile, aber auch die Risiken der Installation und des Betriebes eines Dorfladens wurden dargestellt. Am Ende wurden die Anwesenden aufgefordert, die entscheidende Frage zu beantworten: Wollen wir das Projekt "Dorfladen in Linsburg" starten?" Das Ergebnis der "Abstimmung" war überwältigend: nahezu einstimmig wurde diese Frage durch Handaufzeigen bejaht! Auf die Frage "Wer wäre bereit, in der Aufbauphase neben der finanziellen Beteiligung dieses Projekt auch persönlich im Rahmen seiner geistigen und körperlichen Möglich- und Fähigkeiten zu unterstützen?" meldeten sich ca. 25 Personen. Damit war der Startschuß für einen Dorfladen gefallen.
Nach der Aufstellung und Einweisung der Arbeitsgruppen, dem Besuch des zu dem Zeitpunkt seit 12 Jahren erfolgreichen Dorfladens in Otersen, der Durchführung einer Bürgerbefragung, einem Logo-Wettbewerb, der intensiven Zusammenarbeit mit Studentinnen der Leibniz Universität Hannover fand am 25. November 2014 die Gründungsversammlung des Vereins "Dorfladen Linsburg" statt. Fast 100 neue Mitglieder zeichneten auf Anhieb 184 Geschäftsanteile zu je 125 €.
In den folgenden 4 Jahren fand die eigentliche Arbeit des Vereins statt. Als wichtigste Stationen und Meilensteine sind zu benennen:
Am 08. März 2018, nach fast 5 Jahren Vorlaufzeit, öffnete der Linsburger Dorfladen zum ersten Mal seine Tür für den ersten Verkaufstag. Trotz reichlichen Publikumsverkehrs klappte der Ablauf bereits erstaunlich gut. Jetzt begann "der Ernst des Lebens" für den Linsburger Dorfladen. Denn nun mußte sich zeigen, ob sich alle Mühen über die Jahre gelohnt hatten. Über den Erfolg ihres Dorfladens stimmte ab jetzt die Linsburger Kundschaft mit den Füßen ab.
Die weitere Entwicklung des Linsburger Dorfladens kann in der Chronik des Dorfladens Linsburg nachverfolgt werden.